Sonntag, 10. Juli 2011

Meine Bienen im Buchweizen

Biene im Buchweizen - H. Dommnich
In unmittelbarer Nachbarschaft meines Bienenstandes blüht ein Buchweizenfeld. Ein weiß-blassrosanes Blütenmeer zieht Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und andere Tiere magisch an. Besonders freut mich natürlich das Summen der zahlreichen Bienen. Am Stock kommen sie mit ganz kleinen schwachrosanen Pollenhöschen an. Und sie fliegen beim heutigen Sonnenschein ununterbrochen. Es wird Buchweizenhonig geben. Am Feldrand summt es unaufhörlich. Die Bienen auf den sich im Wind wiegenden Blüten auf einem Foto festzuhalten, erwies sich trotz ihrer großen Zahl nicht als einfach. Einige wenige Fotos sind gelungen.

Buchweizen ist kein Weizen

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist eine Knöterichpflanze und sieht gar nicht nach Weizen aus. Der Name ist irreführend und auch wieder nicht. Buchweizen ist ein
Scheingetreide. Er wird auch als Heidekorn, Blenden, schwarzes Welschkorn oder türkischer Weizen bezeichnet. Auch der Name sarazenisches Korn ist in Verwendung. Buchweizen wurde 1999 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
Der wichtigste Inhaltsstoff des Buchweizen ist Rutin, welches die Mikrozirkulation in den Blutgefäßen verbessert. Buchweizen ist also gut für Menschen, die viel stehen müssen. Er wirkt positiv bei Krampfadern und hilft bei Durchblutungsstörungen.
Bockkäfer Buchweizen Dommnich

Buchweizen wächst auf magerem Boden und wird im Mai oder Juni ausgesäht. Er wird 60 bis 70 Zentimeter hoch, je nach Boden und Lage. Beim echten Buchweizen färben sich die zunächst grünen Stengel während der Blüte rot. Beim falschen Buchweizen, dem Tataren-Buchweizen (Fagopyrum Tataricum) bleiben diese grün. Die kleinen weiß-rosanen Blüten stehen in Scheintrauben und müssen fremdbestäubt werden. Im September, Oktober bilden sich daraus kleine, braune Nüsschen, die wie Bucheckern aussehen. Die Pflanze selbst ist eine krautige, einjährige Pflanze mit gegenständigen herz- oder pfeilförmigen Blättern.

Als Bienenweidepflanze ist Buchweizen sehr beliebt

Die Blüte des Buchweizen ist sehr nektarreich. Daher ist er eine hervorragende Bienenweidepflanze. Der Nektargehalt kann mit dem der Phazelia (Bienenfreund) oder dem Raps verglichen werden. Laut meinem Buch Bienenweide von Günter Pritsch erzeugt die Pflanze jedoch nur in den Morgenstunden Nektar. Der Bienenweidewert einer Pflanze wird mit den Werten auf einer Skala von eins bis vier beschrieben. Der Nektarwert des Buchweizen liegt bei vier, also am höchsten und sein Pollenwert bei drei. Gerade die Blütezeit des Buchweizen macht die Pflanze als Bienenweide auch so wertvoll. Bei mir im Land Brandenburg, südlich von Berlin endet mit der Lindenblüte die Trachtzeit für die Bienen. Danach finden die Bienen nur noch Läppertracht. In der Nähe von großen Maisfeldern fehlt den Bienen Nahrung. Die Blüte des Buchweizen im Juli und August füllt diese Lücke hervorragend.

Auf den Buchweizenhonig bin ich bereits neugierig. Er soll sehr herzhaft, melasseartig schmecken und bald hart auskristalisieren. Ich lasse mich überraschen und werde berichten.

Quellen und mehr Info:

Blütenmeer - Buchweizenfeld - Heidesee im Juli 2011 - Heike Dommnich

PS am 22. September 2011: zur Honigernte

Der Buchweizenhonig ist geschleudert. Es gab nicht so viel, wie erhofft, da das Wetter im August regnerisch und viel zu kalt war. Dennoch, 5 Kilogramm ganz tief-dunkelbraunen Honig konnte ich ernten. Kurios nur, aus manchen Völkern, direkt daneben, erntete ich viel helleren Honig, der nach dem Geschmack zwar auch Buchweizen enthält, aber es ist kein reiner Buchweizenhonig. Ich nenne ihn Sommerblüte mit Buchweizen.

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